Wer ist Hans Gote?

Hans Gote im Oktober 2020

Hans Gote wurde am 13. Mai 1926 in Ehrenforst/Oberschlesien geboren. Sein Vater war Beamter der Reichsbahn und die Familie wohnte damals im Obergeschoss des Bahnhofsgebäudes in Ehrenforst. Schon sein Vater war Foto-Amateur und hat viele Momente des Familienlebens in Fotos festgehalten. Das älteste Foto mit Hans war im August 1926, als der Vater seine Frau mit dem drei Monate alten Sohn im Kinderwagen fotografierte.

Hans absolvierte wie sein Vater eine Ausbildung zum Reichsbahnbeamten. Schon als 16-Jähriger hat er seine erste Kamera gekauft und sammelte Foto-Erfahrungen.

In den Kriegsjahren wurde er ab 1944 als Soldat bei der Marine als "Feuerwerker" eingesetzt. Feuerwerker sind Munitions-Fachleute zu deren Aufgaben die Munitionsräumung (heute Kampfmittel-Beseitigung) gehört. Unmittelbar nach Kriegsende wurde er wegen dieser Fachkenntnisse vom englischen Militär im Kampfmittel-Räumdienst in den Schlachtfeldern der Eifel eingesetzt. Deshalb endete sein Militärdienst erst im August 1947.

Zurück bei der Reichsbahn erhielt er die Versetzung nach Münster/Westf. und eine Wohnung in Münster. Bei der Bundesbahn wechselte er zum Bundesbahn-Sozialwerk und wurde Sachbearbeiter bei der Krankenversorgung der Bundesbahner. In seiner Freizeit ging er wieder seinem Hobby nach und schloss sich in Münster einer Foto-Gruppe an, die auch ein komplettes Fotolabor besaß.

Hans Gote

Nachdem er 1973 in Everswinkel ein Haus an der Bodelschwinghstraße gebaut hatte, richtete er im Keller ein Fotolabor ein. Als "Neubürger" in Everswinkel stellte er seine Fähigkeit als Fotograf der Gemeinde, den Zeitungen, der Polizei und einigen Vereinen vor. Mit seiner Erfahrung und Routine brauchte er in der Dunkelkammer nur 30 Minuten vom Filmstreifen aus der Kamera bis zum fertigen Foto. Das war ein großer Vorteil für die Zeitungen. Der Mann wurde gebraucht! So kam er von 1973 bis 1991 bei über 1.000 Terminen als Fotograf zum Einsatz.

Das ist 30 Jahre her, aber seine Arbeit ist heute noch wertvoll, weil Hans immer gründlich gearbeitet hat. Auf die Rückseite jedes Foto-Abzugs hat er seinen Namen und das Datum gestempelt. Mit dem Namen sind die Urheberrechte klar! Zusätzlich hat er von Hand eine Liste mit Datum und Stichwörtern zum Termin geführt. Gerade diese vollständige Liste macht aus den 2.000 aufgerollten Filmstreifen eine zeitlich und inhaltlich erschlossene Fotosammlung.

Gotes Einsätze waren natürlich keine weltbewegenden Ereignisse. Die Bilder zeigen den Alltag im Dorf - die Politik, den Sport, die Vereine, Veränderungen im Ortsbild und immer wieder Menschen. Trotzdem: Diese Fotos sind ein Zeitdokument, denn sie zeigen das Leben in Everswinkel in den 1970er und 80er Jahren. Und es sind wertvolle Erinnerungen an die Menschen, die da zu sehen sind.

Und noch was: Schwarzweiß-Film altert nicht und geht nicht wie viele digitale Daten aus Handys oder PCs verloren. Schwarzweiß-Film ist beständig. Hans Gotes Arbeit hat Bestand.

 

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