Skulptur (Bildstock), ca 1870, bei Schulze Zumhülsen, Mehringen 4

Skulptur (Bildstock), ca 1870, bei Schulze Zumhülsen

Foto vom 30.03.2003
 

Skulptur Schulze Zumhülsen

Es ist diese Skulptur, von der die Lehrerin Gertrud Kortmann die fromme Legende von dem Frevel eines französischen Reiters erzählt (siehe: Die Bildstöcke des Pfarrers Marx im o.g. Heft). Und wie man sieht, ergeben sich zwischen Darstellung und Beschreibung in der Geschichte keine Widersprüche, die Skulptur passt zum Inhalt, nur erschließt das Denkmalamt eine andere Entstehungszeit als die Zeit der französischen Besatzung.
Auf zwei Bodenplatten steht der Sandsteinsockel mit profilierter Plinthe. Darauf findet sich die Skulptur des unter dem Kreuz gefallenen Christus. Der Körper ist lebensgroß, das Kreuz liegt auf der linken Schulter, so dass der Blick des Betrachters ungehindert die Leidensgestalt erfassen kann. Die linke Hand stützt sich auf einen Steinhaufen, die rechte greift zum Querbalken des Kreuzes. Das Antlitz mit den halbgeschlossenen Augen, dem leicht geöffneten Mund und den abgezehrten Wangen ist von Schmerzen und Entbehrungen gezeichnet. Das lange, die Füße noch umspielende Gewand, in der Taille durch ein doppeltes, vorn geknotetes Seil gehalten, umwallt faltenreich vor allem die Beine.
Inschrift (erneuert): "Er ist verwundet wegen unserer Missetaten und zertreten wegen unserer Sunden."
Eigentümer: Familie Schulze Zumhülsen
Zeit: Erste Hälfte bis Mitte des 19. Jahrhunderts, genauer Datierung nicht möglich, stilistisch vergleichbar mit dem Kreuz Suttorp (Nr. 18)
Anmerkung zur Datierung: Die Schmalseite der Plinthe trägt die Inschrift H.S.H.AG, das heißt Hermanus Schulte Hülsen (geb. 1670) und Anna Grothues (Heirat am 06.11.1702)

Quelle: Erwin Buntenkötter und Albert Reinker, Bildstöcke und Wegekreuze in Everswinkel, November 1996

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