Pfarrkirche St. Magnus, 13. - 19. Jahrhundert, Kirchplatz

Pfarrkirche St. Magnus, 13. - 19. Jahrhundert

Foto vom 11.05.2008
 

Pfarrkirche St. Magnus, 13. - 19. Jahrhundert

Romanischer Westturm mit zwei gewölbten Geschossen, Anfang 13. Jahrhundert, 1838 erhöht. Hallenlanghaus 1489-1522 (Inschriften und Bezeichnungen), dreijochiger Bruchsteinbau mit ungleich breiten Seitenschiffen. Der einjochige Chor mit 5/8-Schluss, Sakristei am Schlussstein bezeichnet 1522. Glatte Rundpfeiler, Gewölbe im Schiff ohne besondere Auflager, im Chor Laubwerkkonsolen. Die hohen dreiteiligen Fenster mit Fischblasenmaßwerk. Am Dachgesims der Südseite Figur einer Eidechse (plattdeutsch Evversche"), auf dem südöstlichen Chorstrebepfeiler ein Eber, beide als Anspielungen auf den Ortsnamen gedeutet.
Die Kirche steht auf einer leichten Erhebung umgeben von zum Teil noch erhaltenen alten Fachwerkgebäuden und in unmittelbarer Nähe der Marienkapelle.

Erweiterung des Denkmalschutzes um die in der Kirche befindlichen Ausstattungsstücke
- Muttergottes der Sieben Schmerzen, 18. Jahrhundert,
- Hungertuch mit fünf Passionsszenen von 1614,
- dreiarmiger spätgotischer Standleuchter mit Kruzifixus, um 1500

eingetragen in die Denkmalliste am 25.02.1993

  • Bei der Muttergottes der Sieben Schmerzen handelt es sich um eine qualitätsvolle Plastik des späten 18. Jahrhunderts, die aus dem Vorgängerbau der heutigen Marienkapelle stammt.
  • Bei dem Hungertuch mit fünf Passionsszenen in Filetstopferei, inschriftlich 1614 datiert, 1948 überarbeitet und in ein neues Leinentuch eingenäht, handelt es sich um das älteste von wenigen erhaltenen Beispielen des 17. Jahrhunderts im Münsterland; darüber hinaus besteht stilistisch eine enge Verwandtschaft mit dem Telgter Hungertuch von 1623.
  • Bei dem dreiarmigen Standleuchter aus Schmiedeeisen mit alter Farbfassung - entstanden um 1500 - handelt es sich um ein in Westfalen seltenes Beispiel eines monumentalen (Höhe 376 cm) spätgotischen Standleuchters mit Kruzifixus. Der ursprüngliche Korpus mit Kreuz ist nicht erhalten; der jetzt am Leuchter befestigte Kruzifixus aus Holz und farbiger Fassung stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, bildet jedoch mit dem Leuchter eine historische gewachsene Einheit.

Für die Erhaltung der drei genannten historischen Ausstattungsstücke sprechen künstlerische und kunsthistorische Gründe.

Quelle: Gemeinde Everswinkel, Denkmal-Kartei, Blatt A 6, unter Nr. 7: Charakteristische Merkmale, eingetragen am 28.12.1984 und am 25.02.1993

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